Auf dem Stadtrundgang in Xanten sahen wir eine aus römischem Abbruchmaterial erstandene mittelalterliche Stadt, die aus einem klerikalen Innenbereich und einer umgebenden Bürgerstadt bestand. Ein imposantes Stadttor, wiederaufgebaute Teile der Stadtmauer und der trockengelegte Wassergraben ließen die ehemalige Größe erahnen. Lange nach der Vertreibung der Römer kamen die Franken und begannen die Stadt Xanten aufzubauen. Das Baumaterial holten sie aus der nebenliegenden Römerstadt. Der gewählte Standort war die Hinrichtungsstätte des heiligen Viktor. Der Name Xanten stammt von „ad santos“ ab; bei den Heiligen. Begüterte Stiftsherren, der Kölner Erzbischof und reiche Kaufleute sorgten später für Xantens Wohlstand.
Nicht nur Siegfried aus dem Nibelungenlied wurde hier geboren, auch Clemens August Kardinal von Galen hat hier 1936 ein eindrucksvolles Zeugnis hinterlassen. Er predigte über das Verhältnis von Gehorsam und Gewissen im nationalsozialistischen Staat. Nur im Einklang mit Gottes Willen habe die Obrigkeit Befehlsgewalt. Ohne Gerechtigkeit für alle in der Gesellschaft werde sie auf die Stufe einer Räuberbande herabgedrückt. „Es gibt in deutschen Landen frische Gräber, in denen die Asche solcher ruht, die das Deutsche Volk für Märtyrer hält." Ein großes Fenster im Dom erinnert heute an Clemens August.