Ostfriesische Freiheit - 2025

Die vierte Kulturreise des Heimatvereins Dinklage führte ins ostfriesische Aurich und das EEZ der Stadt.

Die Stadtführung zeigte die Hauptsehenswürdigkeiten der um 1200 gegründeten Stadt Aurich und ließ die Geschichte Ostfrieslands lebendig werden. Während es im Mittelalter in Deutschland eine von Gottes Gnade geordnete hierarchische Gesellschaft aus dem Klerus (für das seelische Wohl), dem Adel (für die Politik und das Militär) sowie den stimmlosen Bürgern/Bauern (Steuerzahler) gab, vertraten die Landstände die ostfriesische Bevölkerung gegenüber dem Landesherrn. In den Landständen versammelten sich drei gleichberechtigte Gruppen aus Rittern, Bürgern und Bauern. Alles freie Friesen, die über eigenen Grundbesitz verfügten und nicht lehensabhängig waren. Sie trafen sich am Upstalsboom, dem Sinnbild für die friesische Freiheit, um die Abgaben und weite Teile der Politik festzulegen. Ostfriesen waren sogar während der Preußenzeit vom Wehrdienst befreit und mussten dafür Deichen und das Land vor der wilden Nordsee schützen.

Nach dem Mittagessen besichtigten wir das Energie- und Erlebniszentrum (EEZ) der Stadt Aurich. Direkt neben dem Windkraftanlagenhersteller Enercon präsentiert sich Aurich als Stadt der regenerativen Energien in einem futuristischen Gebäude. Über 50 Exponate machen Energie spielerisch erlebbar. Sie zeigen, wie und mit welchem Wirkungsgrad Wasser, Wind und Sonne zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden können. Das Innere der Gondel eines Enercon-Windrades zeigt die Realität und immensen Gewichte von Maschinenhaus, Nabe und Generator. Die Flügel und dieses Gewicht muss der Turm bei Wind und Wetter in luftiger Höhe über 20 Jahre aushalten. Eine tolle Ingenieursleistung.

Foto Hoymann (vor der Ostfriesischen Landschaft, ehemaliges Ständeparlament)