Plattdütscher Kring 2018
Wenn es nach dem Vorsitzenden gehen würde, fänden Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen ausschließlich in seiner Lieblingssprache statt. Aktuell sind wir im Heimatverein tatsächlich jedoch weiterhin noch auf der Suche nach einem passenden Weg und einem guten Konzept zum Erhalt und zur Förderung der plattdeutschen Sprache. Gerne wollen wir möglichst vielen Interessierten - jungen wie älteren Platt-Schnackern, sowie all´ denen, die es noch werden wollen - eine Plattform bieten und Adresse sein, sich plattdeutsch zu betätigen. Mit dem regelmäßig stattfindenden „Plattdeutschen Stammtisch“ haben wir nach unserer Meinung bisher schon ein gutes Format gefunden, um ein wenig für die plattdeutsche Sprache in Dinklage zu tun.
Dit un Dat up Dinklaoger Platt
De Griff in`t Bäukerregaol is besonners inne dunkle Wintertied `ne gaue Alternative, wenn man sick nich vonn Fernseher berieseln laoten will. Liebesromaone, Krimis un Sachbäuker, die Utwaohl is groot upp`n Bäukermarkt. För jeden dat, wat üm interessiert, wat hei bruukt, üm bäter inschlaopen tau köönen oder üm sick tau bilden. Mien Griff in`t Bäukerregaol gaht woänners hen. Nao de Bäuker von use Dinklaoger Schriftsteller: Dr. Franz Pölking, Maria Rottstegge, Hubert Burwinkel, Clemens Heitmann, Paula Espelage. Up Dinklaoger Platt finn wi dor ganz interessante heimatliche Geschichten un Gedichte över Land un Lüe.
Text und Foto Paul Arlinghaus
Baohnhoff Dinklaoge un use Pingelbaohn
Aus: Maria Rottstegge, „Äöwern langen Weg“, CSW-Service Dinklage, S.34 - 36
At domols use Pingelbaohn noch föhr
wat güng dat dorbi hoch tau-hehr.
Kuffers schläpde man sülwst no dei Baohn
up Handwaogen – Faohrröör – off Schuwkaorn.
Uten Kespel köm man mit Perd un Waogen
achterup`n Koppel Blaogen,
dei düsse Gelägenheit waohrnöhmen
un sei uk maol van` Stall affkömen.
Wann kreegen dei maol Zug tau seihn.
Deen uck foorts uppe Puffers kleihn.
Dat müchten dei Baohnlüe nich lien,
füllt man drocke liek uppe Schien.
Geef nu use Pingelanton sien Flötentons
köm man uppen Baohnhoff in Aktion.
Die Spedschonswaogen rullde an,
dei Vörsteher rotmüßt tret an,
mit schnuben un pußen hüllt die Baohn,
väl Schäulers stünn all vörn uppen Peron,
sprüngen aff, jüst dat sei hüllt,
wenn uck die Schaffner faoken schüllt.
Dann upt Rad – aff nao Hus
Fraiden sick up Erfkenzoppen – off Kabus.
Gemäus köm aal uten eigen Gorn,
dor is man nich schlecht bi faohrn.
Man kunn nich at hüüt – in Imbiß gaohn
Un sick mit Pommes den Buuk vull schlaon.
Die Spedschonswaogen anne Rampe mit Per
verlaoden läbende Fracht – un Güterverkehr.
Kunn wäsen – dat Ein` ne Zäge kreeg
off`n Koppel Häuhner tauschicken lööt.
Fiske wedden in Ieskörwe schickt,
Kartons – wor Duwe nun Väögels in pickt.
Aal`s wat bi Schienentogg füllt so an
in Holtschaolen verpackt – uck Möbelmang.
Dat Grotveih wedde uppe Rampe bracht –
Un läöter in Waggons verfracht.
So`n Baohnhoff seet vuller Neiigkeiten,
dor kunn Kinner un Grote sick nich van losreiten.
Wenn man maol verreisen dee,
dat was `ne Upregung un Pohee!
Up Reise gaohn – at se dat hüüte daut!
Nee – man fäuerde Rad – off güng tau Faut!
Use Kleinbaohn Dinklaoge – hüllt dat ut
Tuffkede `n paormal an` Dag nao Lohne rut.
In Baohnwaogen – die anne Rampe stünn
kunn wi Kinner use Spälplätze finn.
Wi klattern in`t Bremshüsken-Hock
Spälden Zugführer mit Lok!
Dreihn de Kurbel hen un her
Un dröömden van groten Weltverkehr!
Wi hüppkeden äöwern Schienenstrang
Die glämerde inne Sünne blank.
Hebbt faoken us dat tüüg tweiräten.
Aower –
düsse Kinnerspille – un use Pingelanton –
Bit nu nich vergäten.
Foto: Archiv Heimatverein