Kulturfahrt 2023

Planetarium und Weihnachtsmarkt Münster

Senioren des Dinklager Heimatvereins besuchten am 13. Dezember 2023 in Münster das Planetarium des LWL, eines der größten und modernsten in Europa, und anschließend die münsterschen Weihnachtsmärkte.

Im Planetarium sahen sie den heutigen Sternenhimmel über Münster und den Sternenhimmel bei absoluter Dunkelheit mit seinen 3000 sichtbaren Sternen und dem eindrucksvollen Lichtband der Milchstraße. Dann flogen sie von der Erde - vorbei am Mond und den Planeten - durch die Milchstraße bis hinaus zu fernen Galaxien durch die unendlichen Weiten des Kosmos. Bei diesen unvorstellbaren Distanzen erscheint es heute unmöglich, die nächstgelegene Sonne, Proxima Centauri B, mit ihren Planeten oder eine der Milliarden anderen Sonnen der Milchstraße zu erreichen.  Weder das Schwarze Loch mitten in der Milchstraße, noch die nächstgelegene Galaxie, Andromeda, oder eine der anderen Milliarden Galaxien sind in Reichweite. Wir Menschen bleiben auf unsere Erde angewiesen und sollten pfleglich mit ihr umgehen.

Am Nachmittag durchstöberten die Heimatfreunde fünf unterschiedliche Weihnachtsmärkte mit ihren Themenschwerpunkten. Bei Handwerkern und Kunsthandwerkern konnte man passende Geschenke, auf dem Lichtermarkt Weihnachtsbeleuchtung, auf dem Aegidiimarkt Krippen und Figuren aus dem Erzgebirge, am Rathaus Schmuck und Kleinkunst und überall Glühwein, Kartoffelpfannkuchen und Bratwürste erstehen.

Weihnachtlich eingestimmt rockte Luger Baumann auf der Rückfahrt den Bus mit Weihnachts- und Karnevalliedern. Diese Reise bleibt sicher allen Teilnehmern dauerhaft in Erinnerung.

Text und Foto: Hans Hoymann


Varusschlacht in Kalkriese

Auf der ersten Busreise der Kulturfahrtsaison am 19. April 2023 des Heimatvereins Dinklage besichtigten die Mitreisenden das Varusschlacht-Museum in Kalkriese.

Eine Führung machte die Heimatfreunde mit der Kultur und Lebensweise der Germanen vor 2000 Jahren und den Geschehnissen in Kalkriese vertraut. Während die Römer in Städten wohnten, die aus Steinhäusern, Amphitheatern, Badehäusern (zum Teil sogar mit Fußbodenheizung), Tempeln und Foren bestanden, siedelten die Germanen als Sippe in kleinen Weilern mit hölzernen Langhäusern gemeinsam mit ihrem Vieh. Skelettuntersuchungen offenbarten, dass Römer überwiegend gut ernährt waren; Germanen aber manchen Hungerwinter überstehen mussten. Die Not veranlasste sie immer wieder zu Beutezügen in römisches Gebiet jenseits des Rheins. Obwohl Caesar, der bekannteste Römer, schon vorher feststellte, dass jenseits des Rheins nur feuchte Wälder und Moore waren und es nichts Wertvolles zu erobern gab, befahl Kaiser Augustus, wegen der dauernden Überfälle Germanien vom Rhein bis zur Elbe zu besetzen.

Der in Osnabrück stationierte britische Offizier und Hobbyarchäologe Tony Clunn fand als erster 1987 in Kalkriese römische Schleuderbleie und Münzen. Danach begannen systematische Grabungen. Sie förderten bis jetzt über 6000 Objekte zu Tage, die auf ein Schlachtgeschehen um 9 nach Christus hinweisen. Bedeutende Funde waren die eiserne Reitermaske eines römischen Legionärs sowie in jüngster Zeit acht Gold- und mehr als 200 Silbermünzen aus der Zeit vor 5 nach Christus. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass Kalkriese der Ort der Varusschlacht ist, in der der Cheruskerfürst Arminius mit seinen germanischen Kriegern drei römischen Legionen samt Hilfstruppen mit ca. 20000 Soldaten vernichtend besiegte.

Anhand dieser Fundstücke versetzten die Museumsführer die Heimatfreunde in die Zeit vor 2000 Jahren, in der Arminius mit seinen Germanischen Kriegern das sumpfige und undurchdringliche Gelände in Kalkriese nutzte, schwer bewaffnete römische Legionäre in den Hinterhalt zu locken und zu besiegen. Die Varusschlacht markierte das Ende des römischen Versuchs, Germanien zu besetzen.

Bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken konnten die Mitreisenden anschließend darüber philosophieren, wie die Geschichte in unserer Gegend und in Europa wohl verlaufen wäre, wenn die Römer gesiegt hätten.

Foto und Text: Hans Hoymann, Heimatverein Dinklage