Besuch beim Obstbauern im Alten Land
Dinklage: Die vierte Kulturreise des Heimatvereins Dinklage führte 65 Heimatfreunde in die Altstadt der Hansestadt Stade und zu einem Obstbauern in York.
Im Jahre 994 überfielen Wikinger die Ansiedlung Stethu am Elbufer. Dies ist der erste schriftliche Bericht über den kleinen Ort an der Mündung der Schwinge in die Elbe. Danach entwickelte sich der kleine Markflecken mit Hafen so erfolgreich, dass ihm 1209 Kaiser Otto IV. die Stadt-und Stapelrechte verlieh. Daher mussten alle Waren, die auf der Elbe Stade passierten, verzollt und den Bürgern, sehr zum Ärger der Hamburger, zum Kauf angeboten werden. Als Hansemitglied kamen weitere Privilegien hinzu, so dass Stade bis zum 16. Jhdt. aufblühte. Im 30-jährigen Krieg wurde Stade von Dänen und Schweden erobert. Die schwedische Besatzung dauerte bis 1712. In dieser Zeit fiel 2/3 der Stadt einem Großbrand zum Opfer. Die heutige Altstadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern wurde also zum großen Teil in der Schwedenzeit
errichtet. Eine Stadtführerin berichtete, welche Bedeutung der alte Hansehafen mit Plattbodenschiffen und Kränen für die Stadt Stade hatte. Anschließend zeigte sie uns die wichtigsten Bauwerke, wie Kirchen, Rathaus und viele Patrizierfachwerkhäuser, die von ihren Besitzern häufig mit einem Schaugiebel verziert wurden, um die Bedeutung des Bewohners für die Mitmenschen zu unterstreichen.
Nach einem guten Mittagessen in der Altstadt besuchten wir einen Obstbauern im Alten Land. Seine Frau und er führten uns in die Plantage und erläuterten uns Obstanbau, Schnitt, Pflege, Apfelernte, Lagerung und Vermarktung. Anschließend kosteten wir Apfeltorte und Apfelkuchen.
Mit 2kg frisch geernteten Äpfeln im Gepäck kehrte jeder am späten Abend wohlbehalten nach Dinklage zurück."
Foto und Text Hans Hoymann